Das Segeln auf dem Meer kann ein aufregendes und erfüllendes Erlebnis sein, erfordert jedoch ein grundlegendes Verständnis der Kollisionsverhütungsregeln (KVR) und der Seeschifffahrtsstraßenordnung (SeeSchStrO), um Kollisionen mit anderen Schiffen zu vermeiden. Faustformeln wie "Backbord vor Steuerbordbug", "Lee vor Luv" oder "Überholer müssen ausweichen" sind zwar hilfreich, aber in bestimmten Situationen kann es komplizierter werden.

Ausweichregeln auf dem Meer

Das Segeln auf dem Meer kann ein aufregendes und erfüllendes Erlebnis sein, erfordert jedoch ein grundlegendes Verständnis der Kollisionsverhütungsregeln (KVR) und der Seeschifffahrtsstraßenordnung (SeeSchStrO), um Kollisionen mit anderen Schiffen zu vermeiden. Faustformeln wie "Backbord vor Steuerbordbug", "Lee vor Luv" oder "Überholer müssen ausweichen" sind zwar hilfreich, aber in bestimmten Situationen kann es komplizierter werden.

Die KVR sind international anerkannte Regeln, die von der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) herausgegeben wurden, um sicherzustellen, dass alle Boote auf See sicher navigieren können. Die SeeSchStrO ist ein zusätzliches Regelwerk, das speziell für die Seeschifffahrtsstraßen in Deutschland entwickelt wurde. Kurz gesagt gelten die KVR immer, während die SeeSchtrO in deutschen Meeren eingeschränkt auf die 12-Seemeilen-Grenze von der Küste und uneingeschränkt innerhalb von 3 Seemeilen von der deutschen Küste gilt. Regel 1b) der KVR bestimmt zwar, dass "solche Sondervorschriften mit diesen Regeln so weit wie möglich übereinstimmen müssen", doch in wenigen Fällen ergeben sich zwangsläufig Abweichungen. Wenn sich KVR und eine daneben geltende Vorschrift widersprechen, greift Letztere als die speziellere.

Das Luvwärtige Segelboot muss ausweichen
Vorteile mit Segel auf der Backbordseite

Es gibt bestimmte Ausweichregeln, die Segler auf dem Meer befolgen sollten, um Kollisionen zu vermeiden. Hier sind die Regelungen für fünf häufige Situationen:

1.     Motor- und Segelboot: Wenn ein Motorboot und ein Segelboot auf Kollisionskurs sind, muss das Motorboot ausweichen. Sobald der Motor läuft, gilt ein Segelboot selbst mit gesetzten Segeln als Motorboot in Hinblick auf die Ausweichsregeln.

2.     Segelboote mit Wind von gleicher Seite: Wenn sich zwei Segelboote auf Kollisionskurs befinden und der Wind von derselben Seite kommt, muss das Boot im Luv ausweichen (Lee vor Luv).

3.     Segelboote mit Wind von verschiedenen Seiten: Wenn sich zwei Segelboote auf Kollisionskurs befinden und der Wind von verschiedenen Seiten kommt, muss das Boot, das Wind von Backbord hat, ausweichen. Das Boot, das Wind von Steuerbord hat, hat das Recht (bzw. die Pflicht), seinen Kurs beizubehalten.

4.     Entgegenkommende Boote: Wenn sich zwei Boote auf Kollisionskurs befinden, müssen beide Boote ihren Kurs ändern, um eine Kollision zu vermeiden. Das Boot auf der Steuerbordseite (rechte Seite) hat jedoch Vorfahrt und darf seinen Kurs beibehalten. Das Boot auf der Backbordseite (linke Seite) muss ausweichen.

5.     Manöver des letzten Augenblicks: Regel 17a)(ii) der KVR legt fest, dass der Kurshalter von seiner Pflicht befreit ist, wenn klar wird, dass der Ausweichpflichtige nicht angemessen handelt und ein Zusammenstoß abgewendet werden muss. Zu dieser Klarheit gehört, dass zunächst der Versuch unternommen wird, den anderen, etwa durch fünf kurze Töne aus dem Signalhorn, auf dessen Ausweichpflicht hinzuweisen.

Diese Ausweichregeln werden von den KVR und der SeeSchStrO festgelegt und sollten von jedem Segler auf dem Meer verstanden und befolgt werden. Es ist auch wichtig, die Geschwindigkeit und den Kurs anderer Boote zu beobachten und gegebenenfalls Maßnahmen zu ergreifen, um Kollisionen zu vermeiden. Wichtig ist auch frühzeitig und gut erkennbar auszuweichen.

Indem Segler auf dem Meer diese Regeln und Grundsätze verstehen und befolgen, können sie sicher und verantwortungsbewusst navigieren und die Freude am Segeln genießen.

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